Inhalt
- Knuspriger Genuss trifft edle Tropfen
- Wer war der heilige Martin und warum wird ihm eine Gans „geopfert“?
- Warum gibt es den Festschmaus am 11. November?
- Eine Gans macht Geschichte: Der Martini-Brauch bei unseren Nachbarn
- Die Gans als Symbol: Warum gerade dieses Tier?
- Wie sich die St. Martins-Tradition heute entwickelt hat
- Wein zur Gans: Warum ist der Wein so wichtig?
- Welche Rebsorten und Weine passen zur Gans?
- Tipps zur Wahl des richtigen Weins für Ihre Martini-Gans
- Die 3 beliebtesten Gänsebraten Rezepte
- Fazit: Tradition trifft Abenteuerlust
Knuspriger Genuss trifft edle Tropfen
Der November hat’s in sich: Die Tage werden kürzer, die Nächte länger, und wir finden jede Ausrede, uns kulinarisch richtig was zu gönnen. Kein Wunder also, dass der 11. November, der Martinstag (Martini), bei uns kulinarisch hoch im Kurs steht. Warum? Weil an diesem Tag eine der knusprigsten, saftigsten und köstlichsten Festtagsbräuche zelebriert wird: das Martini-Gans-Essen.
Und nein, dabei handelt es sich nicht um eine skurrile Kombination aus Martini-Cocktails und Gänsefleisch – obwohl das sicher auch mal eine lustige Idee wäre. Hier dreht sich alles um Gans, Bräter und Beilagen. Doch das Festmahl wäre nur halb so gut ohne die richtige Weinbegleitung!
Aber warum eigentlich Gans am 11. November? Und warum sollte der Wein keinesfalls fehlen?

Wer war der heilige Martin und warum wird ihm eine Gans „geopfert“?
Der Martinstag feiert Martin von Tours, einen Mann, der für seine Bescheidenheit und Nächstenliebe bekannt war – so sehr, dass er sogar Bischof werden sollte. Martin war allerdings nicht so begeistert von dieser Karriere, und um der Ernennung zu entgehen, versteckte er sich in einem Gänsestall. Aber Gänse wären nicht Gänse, wenn sie nicht lautstark schnattern würden – und genau das taten sie auch! Das verräterische Geschnatter führte die Leute direkt zu Martin, und so wurde er trotz seines Widerstands zum Bischof ernannt. Diese Geschichte machte die Gans zum symbolischen Tier des Martinstags – und wir dürfen uns heute über ein köstliches Gänseessen freuen!

Warum gibt es den Festschmaus am 11. November?
Das Datum ist kein Zufall. Es markiert nicht nur den Tag des heiligen Martin, sondern liegt auch am Ende der Erntezeit. Traditionell war dies die letzte Gelegenheit, vor der Fastenzeit noch einmal richtig zu schlemmen – und was wäre festlicher als eine gebratene Gans, die den Tisch mit ihrem köstlichen Duft erfüllt? Eine Martini-Gans ist quasi die perfekte Brücke zwischen der reichen Ernte des Herbstes und der winterlichen Besinnlichkeit.
Eine Gans macht Geschichte: Der Martini-Brauch bei unseren Nachbarn
Die Tradition, am Martinstag eine Gans zu verspeisen, hat ihre Wurzeln in Deutschland. Hierzulande füllt die knusprige Gans nicht nur die Bäuche, sondern auch die Herzen, denn das Essen ist eng mit Familienfesten, Laternenumzügen und dem Auftakt der kalten Jahreszeit verknüpft. Besonders in süddeutschen Regionen wie Bayern und Baden-Württemberg gilt das Martini-Gans-Essen als Hochgenuss, der am besten in geselliger Runde genossen wird.

Auch in Österreich ist die Martini-Gans ein kulinarisches Highlight. Ob in Wien oder in den ländlichen Regionen, am 11. November wird aufgetischt! Typisch österreichisch wird die Gans hier oft mit Maronen oder Bratäpfeln gefüllt – ein Fest für die Sinne! Besonders in der Wiener Küche hat die Martini-Gans und der passende Wein dazu einen festen Platz und wird in Restaurants wie im privaten Kreis zelebriert. Die Österreicher wissen eben, wie man es sich gut gehen lässt.
In der Schweiz, insbesondere in den katholisch geprägten Gebieten, wird die Tradition ebenfalls gepflegt. Hier liegt der Fokus weniger auf großen Feiern, sondern eher auf familiären Zusammenkünften, bei denen das gemeinsame Essen im Vordergrund steht. Eine Gans, begleitet von regionalen Beilagen wie Rösti und Wintergemüse, bringt nicht nur die Familien zusammen, sondern auch Wärme in die kalten Tage.
Polen wiederum bietet eine ganz eigene Variante der Martini-Gans. Besonders in der Region Wielkopolska rund um die Stadt Posen spielt das Gänseessen am 11. November eine große Rolle – und hier wird gleich doppelt gefeiert, denn der Tag fällt auch mit dem polnischen Unabhängigkeitstag zusammen. Die Gans ist in Polen oft etwas kräftiger gewürzt und wird mit köstlichen Beilagen wie Buchweizen und süßen Soßen serviert.
Die Gans als Symbol: Warum gerade dieses Tier?
Sie fragen sich jetzt vielleicht: Warum ausgerechnet eine Gans und nicht, sagen wir, ein Hühnchen oder ein Truthahn? Nun, die Geschichte von Martin und der schnatternden Gänseschar erklärt zwar, wie die Gans den Martinstag erobert hat, aber es steckt noch mehr dahinter. Die Gans war schon immer ein Tier, das mit dem Ende der Ernte und dem Beginn der Wintermonate verbunden war. In früheren Zeiten galt das Federvieh als Zeichen des Wohlstands und war oft das letzte große Festmahl, bevor die karge Winterzeit begann.
Die Gans symbolisiert also nicht nur den heiligen Martin und seine bescheidene Haltung, sondern auch die Verbindung zwischen Erntezeit und Festlichkeit. Sie ist ein Zeichen der Fülle, ein Symbol für Gemeinschaft und das Teilen – Werte, die am Martinstag großgeschrieben werden.
Wie sich die St. Martins-Tradition heute entwickelt hat
Während die Martini-Gans früher vor allem in ländlichen Gegenden als familiäres Festmahl serviert wurde, hat sie sich heute zu einem wahren kulinarischen Event gemausert. In vielen Restaurants, besonders in Deutschland, Österreich und der Schweiz, gibt es im November spezielle Gänsemenüs, die oft über Wochen hinweg gebucht werden müssen. Gänsebraten in allen möglichen Variationen – von klassisch gefüllt bis modern interpretiert – ziehen Feinschmecker an, die sich diesen herbstlichen Leckerbissen nicht entgehen lassen wollen.

Nicht nur das – mittlerweile gibt es sogar Gans-to-go! Viele Restaurants bieten zur Martini-Zeit fertige Gänsebraten zum Mitnehmen an, perfekt für diejenigen, die den Ofen lieber meiden, aber dennoch nicht auf die Tradition verzichten wollen. Wer also keine Lust hat, selbst zu kochen (und den halben Tag mit dem Übergießen der Gans zu verbringen), kann sich gemütlich zurücklehnen und sich eine köstliche Gans nach Hause liefern lassen.
Auch bei den Familienfesten hat sich die Tradition gehalten – allerdings in moderner Form. Während früher Großmütter über den heißen Ofen schwitzten, wird heute die Arbeit gerne mal in die Restaurants outgesourct. Dennoch bleibt die Martini-Gans ein wichtiger Anlass, um sich mit Familie und Freunden zu versammeln, gemeinsam zu essen und die kalte Jahreszeit einzuläuten.
Und wer es ganz festlich mag, der besucht einen der zahlreichen Martinsmärkte. Hier gibt es neben gebratener Gans oft auch kulturelle Highlights wie Laternenumzüge und Musik. Viele Städte veranstalten mittlerweile auch große kulinarische Events rund um den Martinstag – Gänsewochen, Gans-Menüs und Weinverkostungen locken Feinschmecker und Weinliebhaber gleichermaßen an.
Wein zur Gans: Warum ist der Wein so wichtig?
Klar, eine Gans allein ist schon ein Gedicht. Knusprige Haut, zartes Fleisch, die Beilagen … da kann man sich reinlegen! Aber ohne den richtigen Wein ist das Ganze nur halb so gut. Der passende Tropfen hebt die Aromen der Gans hervor, schneidet durch das Fett und bringt die Beilagen zur Geltung. Ein knackiger Weißwein oder ein eleganter Rotwein sorgt dafür, dass das Essen nicht zu schwer wirkt und die Geschmacksnuancen auf der Zunge tanzen.

Stellen Sie sich das vor: Sie beißen in ein Stück knusprige Gänsehaut, das Fett schmilzt auf der Zunge und ein Schluck frischer, mineralischer Riesling aus Chile gleicht das mit lebendiger Säure aus – eine perfekte Harmonie! Oder wie wäre es mit einem samtigen Pinot Noir aus Neuseeland, der die erdigen Noten des Gänsebratens mit seiner roten Frucht und milden Tanninen abrundet? Der Wein ist also nicht einfach nur Beiwerk – er ist der beste Freund der Gans!
Also, schnappen Sie sich einen Bräter, werfen Sie die Gans rein und machen Sie sich bereit für ein Festmahl der Extraklasse. Und vergessen Sie nicht: Ohne den richtigen Wein zur Gans fehlt dem Martinstag der entscheidende Funken – und den wollen wir doch nicht verpassen, oder?
Welche Rebsorten und Weine passen zur Gans?
Im Folgenden einige klassische Weine beziehungsweise Rebsorten, die seit jeher als perfekte Begleiter zur Martini-Gans gelten. Diese Tropfen haben sich über die Jahre bewährt und passen hervorragend zur reichen, deftigen und oft fettigen Gans sowie den typischen Beilagen wie Rotkohl und Klößen.
Bewährte Klassiker zur Gans
Riesling
Ein trockener Riesling, ist einer der beliebtesten Begleiter zur Gans. Warum? Wegen seiner frischen Säure und knackigen Mineralität. Der Riesling hat genug Lebendigkeit, um die Fettigkeit der Gans auszugleichen, und seine Aromen von Zitrusfrüchten, Äpfeln und Pfirsichen harmonieren perfekt mit süßlichen Füllungen wie Äpfeln oder Maronen.
Wann passt Riesling? Besonders gut, wenn die Gans mit süßeren Füllungen zubereitet wird oder fruchtige Beilagen wie Apfel-Rotkohl auf dem Tisch stehen.

Pinot Noir (Spätburgunder)
Pinot Noir – oder die deutsche Variante Spätburgunder – ist wohl der Klassiker schlechthin, wenn es um die Kombination von Gans und Rotwein geht. Pinot Noir oder Spätburgunder ist ein eleganter, leichtfüßiger Rotwein mit sanften Tanninen und Aromen von Kirschen, roten Beeren und einer leichten Erdigkeit, die wunderbar mit der Gans und ihren Röstaromen harmoniert.
Wann passt Spätburgunder? Ideal zu Gans, die im Ofen gebraten und mit kräftigeren, herzhaften Beilagen serviert wird, wie zum Beispiel Rotkohl und Klößen. Der Spätburgunder oder Pinot Noir zum Beispiel aus Neuseeland ist elegant genug, um das zarte Gänsefleisch zu unterstützen, ohne es zu überlagern.
Weinempfehlung zur Gans: 2021 Amisfield Pinot Noir, Amisfield Wine, Central Otago, New Zealand

Silvaner
Der Silvaner ist ein etwas unterschätzter Weißwein, der jedoch hervorragend zur Gans passt, besonders zu etwas leichteren Zubereitungen. Silvaner aus Franken ist bekannt für seine erdigen und mineralischen Noten, die gut mit den reichhaltigen Aromen der Gans harmonieren. Er hat eine moderate Säure, die den Gaumen erfrischt, ohne den Wein zu dominant wirken zu lassen.
Wann passt Silvaner? Besonders dann, wenn die Füllung und Beilagen der Gans nicht zu süß oder fruchtig sind. Er passt gut zu erdigen Aromen und weniger intensiven Beilagen wie Kartoffelknödeln und Rosenkohl.
Lemberger/Blaufränkisch
Der Lemberger, der in Österreich als Blaufränkisch bekannt ist, bringt Kraft und Würze ins Spiel. Dieser Rotwein ist etwas kräftiger als der Spätburgunder, bietet aber dennoch genügend Frische und Frucht, um die Gans gut zu begleiten. Mit seinen dunklen Beerenaromen und würzigen Noten ist er ein hervorragender Begleiter zu kräftigeren Gänsegerichten, besonders wenn die Gans mit würzigen Kräutern oder einer intensiveren Sauce serviert wird.
Wann passt Lemberger/Blaufränkisch? Zu Gans, die eher rustikal und würzig zubereitet wird, vielleicht mit kräftigen Kräutern oder einer gehaltvollen Sauce. Auch zu kräftigeren Beilagen wie Bratkartoffeln oder Rosenkohl ideal.
Gewürztraminer
Gewürztraminer ist eine spannende Wahl, wenn Sie Ihre Gans mit süßen Beilagen oder Füllungen servieren. Dieser aromatische Weißwein besticht durch exotische Gewürznoten und Aromen von Litschi, Rosen und Honig. Mit seiner leichten Restsüße und intensiven Fruchtaromen ist er der perfekte Partner für eine Gans mit Maronenfüllung oder süßen Saucen.

Wann passt Gewürztraminer? Zu süßen und fruchtigen Füllungen, Maronen, Apfel-Rotkohl und reichhaltigen Saucen. Ein Gewürztraminer beispielsweise aus Neuseeland oder aus Kanada bietet genug Power, um die Gans und ihre Beilagen wunderbar zu ergänzen.
Gamay
Ein leichtfüssiger Rotwein aus der Rebsorte Gamay, beispielsweise ein junger Beaujolais – eignet sich hervorragend zu Gans. Gamay-Weine auch aus Kanada sind frisch, fruchtbetont und haben wenig Tannine, wodurch sie gut mit dem zarten Gänsefleisch harmonieren. Sie sind leichter als viele andere Rotweine, was sie perfekt für diejenigen macht, die keinen allzu kräftigen Rotwein suchen.

Wann passt Gamay oder Beaujolais? Besonders gut zu einer leichter zubereiteten Gans, die nicht zu stark gewürzt ist. Ideal auch für sommerliche oder mildere Tage, wenn Sie etwas Leichtes suchen.
Weinempfehlung zum Gänsebraten: 2016 EastDell Gamay Noir, EastDell Estates, Niagara, Canada
Die klassischen Weine zur Gans sind wahre Alleskönner, die sich über die Jahre bewährt haben. Ob Sie einen frischen, säurebetonten Riesling bevorzugen, einen eleganten Spätburgunder, der sich sanft an die Aromen anschmiegt, oder einen kräftigen Lemberger für die rustikaleren Gänsevarianten – diese Weine bringen das gebratene Gänsefleisch perfekt zur Geltung. Und wenn Sie es ein wenig exotischer mögen, greifen Sie zu einem Gewürztraminer oder einem Beaujolais. Sie können eigentlich nicht falsch liegen – Hauptsache, der Wein macht Ihnen Freude und rundet das Festmahl ab!
Gans neu interpretiert mit anderen Rebsorten
Sie denken vielleicht: „Warum soll ich nicht einfach den klassischen deutschen Riesling oder Spätburgunder nehmen?“ Gute Frage – und klar, das sind tolle Weine. Aber warum nicht mal über den Tellerrand (oder besser: über die Weinglas-Ränder) hinausblicken? Weine aus Übersee – wie Neuseeland, Chile, Australien, Kanada oder Südafrika – bieten neue Geschmackserlebnisse, die Ihrer Martini-Gans den extra Kick geben können.
Sauvignon Blanc
Wenn es um Weine geht, die pure Frische ins Glas bringen, dann steht Sauvignon Blanc ganz oben auf der Liste. Dieser Wein ist die Verkörperung von Lebendigkeit, und das nicht nur wegen seiner spritzigen Säure, sondern auch wegen seiner Aromen, die Sie sofort an einen sonnigen Frühlingstag erinnern. Doch keine Sorge, der Sauvignon Blanc hat auch in den kühlen Herbstmonaten zur Martini-Gans seinen großen Auftritt.
Neuseelands Sauvignon Blancs sind wie eine Geschmacksexplosion im Glas. Typisch sind Aromen von tropischen Früchten wie Passionsfrucht, Limette, grüner Paprika und Stachelbeere. Manchmal gesellt sich ein Hauch von frischem Gras oder Kräutern hinzu – wie eine sommerliche Wiese im Glas.
Die knallige Säure ist das Markenzeichen dieses Weins. Sie schneidet durch die Fettigkeit der Gans, als wäre sie dafür geschaffen. Die lebendige Frische des Weins hebt die Röstaromen der Gans hervor und balanciert die Fülle des Gerichts wunderbar aus.
Warum Sauvignon Blanc zur Gans passt? Bei einer klassischen Gans mit süßer Apfelfüllung wirkt die Säure des Sauvignon Blanc aus Neuseeland wie ein erfrischender Kontrast zur Süße und dem Fett. Die tropischen Fruchtaromen harmonieren perfekt mit der fruchtigen Füllung und den Beilagen wie Rotkohl. Dieser Wein ist ein echter Gaumenreiniger und sorgt dafür, dass jeder Bissen frisch schmeckt.
Chenin Blanc
Chenin Blanc ist das Chamäleon unter den Weißweinen. Egal ob trocken, halbtrocken oder süß – diese Rebsorte kann alles! In Südafrika, ihrem neuen Zuhause, zeigt sie ihre knackigste und fruchtigste Seite und sorgt für einen erfrischenden Kontrast zu reichhaltigen Gerichten.
Geschmack: Stellen Sie sich vor, Sie beißen in einen reifen, saftigen grünen Apfel – genau das Gefühl gibt Ihnen ein Chenin Blanc aus Südafrika. Zitrusfrüchte, Apfel, Birne und eine leichte Honignote sind typisch für diesen Wein, kombiniert mit einer belebenden Säure, die den Gaumen wachrüttelt.
Warum Chenin Banc zur Gans passt? Chenin Blanc ist perfekt, wenn Ihre Gans mit süßen Elementen gefüllt ist, wie etwa Maronen oder Äpfeln. Die Frische des Weins gleicht die Süße aus und sorgt dafür, dass das Essen nicht zu schwer wird. Außerdem kann er wunderbar mit würzigen Beilagen und Soßen spielen.
Semillon
Semillon ist oft der ruhige Typ auf der Party, der sich erst nach ein paar Gläsern als echter Hit entpuppt. In Australien, besonders im Hunter Valley, zeigt diese Rebsorte ihre beste Seite: spritzig, lebendig und überraschend vielseitig.
Geschmack: Ein junger Semillon ist wie ein Sprung in einen eiskalten Bergsee – knackig, frisch und klar. Mit Aromen von Zitrusfrüchten, Limetten und manchmal sogar einem Hauch von Gras oder Stroh ist er erfrischend und leichtfüßig. Wenn er ein paar Jahre reift, entwickelt er oft komplexere Noten von Honig, Nüssen und getrockneten Früchten, bleibt aber immer schön frisch.
Warum Semillon zur Gans passt? Semillon ist ideal, wenn Sie Ihre Gans eher leicht halten wollen. Die spritzige Säure des empfohlenen neuseeländischen Weins schneidet wunderbar durch das Fett der Gans, und seine Zitrusfrische verleiht dem Gericht eine sommerliche Leichtigkeit – perfekt, wenn Sie den Herbstblues vertreiben wollen.

Carménère
Wenn Sie Carménère noch nicht probiert haben, dann wird’s höchste Zeit! Diese chilenische Rebsorte ist ein wahrer Schatz für Liebhaber kräftiger, würziger Weine. Ursprünglich aus Frankreich, hat sie in Chile ihre zweite Heimat gefunden und entwickelt sich dort zu einem Star.
Geschmack: Carménère ist wie ein samtiges Sofa, auf das man sich nach einem langen Tag fallen lässt – weich, rund und unglaublich bequem. Er punktet mit intensiven Aromen von dunklen Früchten wie Schwarzkirsche und Brombeere, dazu gesellen sich würzige Noten von Paprika, Zedernholz und manchmal ein Hauch Schokolade. Seine sanften Tannine machen ihn zum perfekten Partner für würzige Gänsegerichte.
Warum Carménère zur Gans passt? Die dunklen Frucht- und Gewürznoten eines chilenischen Carménère harmonieren wunderbar mit kräftigen, herzhaften Füllungen und würzigen Saucen. Wenn Ihre Gans also ein bisschen „Wumms“ hat, ist Carménère der richtige Begleiter – er bringt genug Kraft mit, um mit den intensiven Aromen Schritt zu halten.
Weinempfehlung zur Gans: 2022 Besoain Los Morros Carménère, Besoain Wines, Central Valley, Chile
Pinotage
Pinotage ist so etwas wie der rebellische Teenager unter den Weinen – ungestüm, kraftvoll, manchmal eigenwillig, aber wenn er richtig gemacht wird, einfach unwiderstehlich. Diese südafrikanische Rebsorte ist eine Kreuzung aus Pinot Noir und Cinsault, aber erwarten Sie nicht die Eleganz eines Pinot Noir. Pinotage geht seinen eigenen Weg.
Geschmack: Mit Pinotage haben Sie einen richtigen „Bad Boy“ im Glas: Aromen von reifen Pflaumen, schwarzen Kirschen und Maulbeeren mischen sich mit kräftigen Noten von Rauch, Gewürzen und manchmal sogar einem Hauch von Espresso oder Tabak. Er ist kräftig, manchmal sogar leicht rauchig, mit mittleren bis kräftigen Tanninen – ein Wein, der auf sich aufmerksam macht.
Warum Pinotage zur Gans passt? Wenn Ihre Gans mit kräftigen, würzigen Beilagen daherkommt – vielleicht Bratkartoffeln oder Wintergemüse – dann ist Pinotage genau der richtige Partner. Er hat genug Power, um den intensiven Aromen Paroli zu bieten, und seine fruchtigen und würzigen Noten ergänzen das Gänsefleisch perfekt.
Shiraz
Ah, Shiraz! Dieser Wein ist wie der muskulöse Kumpel, der immer hilft, wenn man schwere Möbel tragen muss. Er ist kraftvoll, würzig und ein echter Klassiker, besonders aus den heißen Weinregionen Australiens wie dem Barossa Valley.
Geschmack: Shiraz schmeckt, als hätte man eine Handvoll dunkler Beeren in einen Mörser geworfen und sie mit Pfeffer und Gewürzen vermischt. Typische Aromen sind reife Brombeeren, Pflaumen, schwarze Johannisbeeren – dazu eine satte Prise schwarzer Pfeffer, Schokolade und manchmal ein Hauch von Rauch oder Leder. Mit seinen kräftigen Tanninen ist Shiraz der ideale Partner für intensive, fleischige Gerichte.
Warum Shiraz zur Gans passt? Wenn Ihre Gans kräftig gewürzt ist – vielleicht mit einer herzhaften Füllung oder einer würzigen Sauce – dann ist Shiraz genau das Richtige. Seine dunklen Frucht- und Gewürznoten passen perfekt zu kräftigem Gänsefleisch, und seine Power lässt die Aromen so richtig explodieren. Wer’s intensiv mag, wird Shiraz vor allem aus Australien lieben!
Weinempfehlung zur Sankt-Martins-Gans: 2019 Maxwell „Silver Hammer“ Shiraz, Maxwell Wines, McLaren Vale, Australia
Weinempfehlung zur Gans: 2021 Longview Yakka Shiraz, Longview Vineyard, Adelaide Hills, Australia
Jeder der genannten Weine bringt seine ganz eigene Persönlichkeit mit – von der frischen Lebendigkeit des Sauvignon Blanc oder des Chenin Blanc bis zur kraftvollen Würze des Shiraz. Egal, ob Sie auf der Suche nach einem leichten Begleiter oder einem wuchtigen Power-Wein sind, diese Rebsorten aus Übersee bieten für jedes Gans-Rezept die perfekte Ergänzung.
Tipps zur Wahl des richtigen Weins für Ihre Martini-Gans
Die Gans liegt knusprig auf dem Teller, die Beilagen dampfen verführerisch, und die Sauce glänzt wie ein See aus flüssigem Gold. Alles scheint perfekt – bis Sie den falschen Wein servieren. Das wollen wir natürlich nicht! Aber keine Sorge, mit ein paar einfachen Tipps finden Sie den perfekten Wein, der Ihre Sankt Martin Gans in neue Geschmacksdimensionen katapultiert.
Berücksichtigung der Füllung und der Beilagen: Süße, Säure und Würze
Fangen wir mit den Basics an: Füllung und Beilagen. Eine Gans ist nie eine Soloshow – sie kommt immer mit einem Ensemble von Aromen daher, die bedacht werden wollen. Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Gans mit süßen Äpfeln und Maronen gefüllt, und als Beilage gibt’s Rotkohl, der ja ebenfalls diese süß-säuerliche Note hat. Da passt doch ein trockener Riesling oder ein frischer Sauvignon Blanc wie die Faust aufs Auge! Die knackige Säure dieser Weine gleicht die Süße perfekt aus und bringt Frische auf den Tisch.
Aber was, wenn Sie stattdessen eine herzhafte Füllung mit Zwiebeln, Thymian und Dörrobst wählen? Da kann ein kräftiger Weißwein wie ein Chardonnay oder sogar ein Rotwein wie ein Pinot Noir wahre Wunder wirken. Diese Weine haben genug Körper und Struktur, um mit den würzigen Aromen Schritt zu halten, ohne die Gans zu überlagern.
Kurz gesagt: Süße Füllung = knackiger Weißwein, würzige Füllung = körperreicher Weißwein oder eleganter Rotwein.

Wie die Fettigkeit der Gans die Weinauswahl beeinflusst: Weißwein oder Rotwein?
Nun zur Hauptdarstellerin selbst: der Gans. Eine Gans ist nicht gerade das, was man als fettarmes Geflügel bezeichnet. Sie ist eher die Butter unter den Vögeln. Und genau das macht sie so lecker, aber eben auch anspruchsvoll, was den Wein angeht.
Fett liebt Säure – das ist das kleine Geheimnis, das Sie bei der Weinauswahl beachten sollten. Ein Wein mit lebendiger Säure schneidet durch das Fett der Gans wie ein heißes Messer durch Butter. Darum passen Weine wie Sauvignon Blanc, Riesling oder auch ein spritziger Semillon so gut zur Gans. Sie „säubern“ den Gaumen und sorgen dafür, dass Sie nach jedem Bissen bereit für den nächsten sind (was natürlich nur gut ist, wenn man es darauf anlegt, die Gans komplett zu verputzen).
Aber! Fett und Wein ist nicht nur eine Weißwein-Angelegenheit. Auch leichte Rotweine wie Pinot Noir sind großartige Begleiter zur Gans, vor allem, wenn die Beilagen eher herzhaft sind. Ein Pinot Noir hat genug Säure, um mit dem Fett fertig zu werden, und seine leichten Tannine ergänzen die Röstaromen der knusprigen Haut perfekt. Zu kräftig sollte der Rotwein allerdings nicht sein – ein schwerer, tanninreicher Wein wie Cabernet Sauvignon könnte die Gans zu sehr „erschlagen“.
Also, wenn die Gans besonders fettig und saftig ist, wählen Sie einen Weißwein oder einen leichten, säurebetonten Rotwein. Fettig = Säure = Happy Gaumen.
Am Ende des Tages ist es die Kombination aus Säure, Körper und der Balance der Aromen, die Ihre Martini-Gans und den Wein zu einer perfekten Einheit verschmelzen lässt. Packen Sie es an – und genießen Sie ein Festmahl, das die Sinne tanzen lässt!

Die 3 beliebtesten Gänsebraten Rezepte
Nun zum Herzstück: Wie bereiten wir die Gans zu? Hier sind drei köstliche Rezepte, die nicht nur satt, sondern auch glücklich machen. Und natürlich gibt es zu jedem Rezept die perfekte Weinempfehlung!
Rezept 1: Gans mit Äpfeln, Zwiebeln und Majoran
Diese Variante ist der Klassiker, den meine Oma schon immer gemacht hat: einfach, bodenständig und unglaublich lecker! In Bayern gehört die Gans zum Martinstag wie das Oktoberfest zum Herbst. Das typisch bayerische Gänsegericht ist deftig, aromatisch und wird traditionell mit Äpfeln, Zwiebeln und Majoran zubereitet. Begleitet von Blaukraut (Rotkohl) und Kartoffelknödeln, wird dieses Gericht zum wahren Festmahl. Die Kombination aus der fruchtigen Apfelfüllung, der Würze des Majorans und der saftigen Gans sorgt für eine unvergleichliche Geschmacksexplosion.
Zutaten für 4-6 Personen:
Für die Gans:
- 1 Gans (ca. 4-5 kg)
- 4 säuerliche Äpfel (z. B. Boskoop)
- 3 Zwiebeln
- 1 Bund frischer Majoran (alternativ: 2 TL getrockneter Majoran)
- Salz, Pfeffer
- 1 EL Beifuß (optional)
- 500 ml Geflügelbrühe
- 250 ml Wasser oder Bier (nach Geschmack)
Für die Sauce:
- 250 ml Rotwein oder Bier (nach Geschmack)
- 2 EL Mehl
- Bratensaft der Gans
Für die Beilagen:
- Rotkohl (am besten frisch zubereitet oder aus dem Glas)
- Kartoffelknödel oder Semmelknödel
Zubereitung:
Die Gans vorbereiten:
- Zunächst die Gans gründlich von innen und außen waschen und trocken tupfen. Das überflüssige Fett am Bürzel entfernen.
- Innen und außen großzügig mit Salz, Pfeffer und etwas Beifuß (optional) einreiben. Das gibt der Gans schon mal die nötige Würze.
Füllung zubereiten:
- Äpfel schälen, entkernen und in grobe Stücke schneiden.
- Zwiebeln schälen und ebenfalls grob zerteilen.
- Majoranblätter abzupfen (bei getrocknetem Majoran einfach direkt verwenden).
- Alles miteinander vermischen und die Gans damit füllen. Die Öffnung mit Küchengarn oder Holzspießen verschließen, damit die Füllung während des Garens in der Gans bleibt.
Gans braten:
- Die Gans mit der Brustseite nach unten in einen Bräter legen. Die Geflügelbrühe und 250 ml Wasser (oder Bier, für die typisch bayerische Note) in den Bräter gießen.
- Den Ofen auf 180°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen und die Gans auf der unteren Schiene für etwa 3 Stunden braten. Dabei immer wieder mit dem austretenden Bratensaft begießen, damit die Haut knusprig bleibt und das Fleisch saftig wird.
- Nach etwa der Hälfte der Garzeit (ca. 1,5 Stunden) die Gans wenden, sodass die Brust nach oben zeigt.
Knusprige Haut zaubern:
- Zum Ende der Garzeit (nach ca. 3 Stunden) die Temperatur auf 220°C erhöhen, damit die Haut besonders knusprig wird. Dies dauert etwa 15-20 Minuten. Achten Sie darauf, die Gans regelmäßig zu begießen, um den perfekten Bräunungsgrad zu erreichen.
Sauce zubereiten:
- Während die Gans im Ofen knusprig wird, den Bratensaft durch ein Sieb in einen Topf gießen.
- Mit Rotwein oder Bier ablöschen und aufkochen lassen. Mehl in etwas kaltem Wasser anrühren und langsam in die Sauce einrühren, um sie zu binden. Gut verrühren, damit keine Klümpchen entstehen.
- Die Sauce bei mittlerer Hitze einreduzieren lassen, bis sie eine leicht dickliche Konsistenz erreicht.
Beilagen vorbereiten:
- Den Rotkohl erwärmen oder nach Belieben frisch zubereiten.
- Die Kartoffel- oder Semmelknödel nach Packungsanweisung zubereiten oder ebenfalls frisch herstellen.
Servieren:
- Die Gans aus dem Ofen nehmen und vorsichtig tranchieren. Die knusprige Haut sollte ein besonderer Genuss sein!
- Mit der Apfel-Zwiebel-Füllung, Rotkohl und Knödeln auf Tellern anrichten. Die Sauce separat servieren.
Tipp:
Für den typisch bayerischen Geschmack kann man anstelle von Wasser auch dunkles Bier verwenden. Das verleiht der Gans eine malzige Note, die perfekt mit den kräftigen Aromen harmoniert.
Weinempfehlung: Sauvignon Blanc aus Neuseeland
Warum er passt? Die knackige Säure des neuseeländischen Sauvignon Blanc bringt Frische ins Spiel und schneidet perfekt durch das fette Fleisch der Gans. Dazu harmonieren seine tropischen Fruchtaromen wunderbar mit der fruchtigen Apfelfüllung.
Rezept 2: Gans mit Maronen und Dörrobst
Für die, die es ein wenig raffinierter mögen: Diese Variante der Martini-Gans bringt eine köstlich süße und nussige Note ins Spiel.
Zutaten:
- 1 Gans (ca. 4-5 kg)
- 200 g Maronen (vorgekocht)
- 100 g Dörrobst (z.B. Pflaumen oder Aprikosen)
- 1 Zwiebel
- 50 g Butter
- Salz, Pfeffer, Thymian
- 250 ml Rotwein
- 250 ml Geflügelbrühe
Zubereitung:
- Die Gans waschen, trocknen und von innen und außen würzen.
- Die Zwiebel fein hacken, Maronen und Dörrobst in grobe Stücke schneiden. Alles in Butter anschwitzen, mit Thymian würzen und dann in die Gans füllen.
- Die Gans bei 160°C etwa 4 Stunden braten. Zwischendurch regelmäßig mit dem Bratensaft übergießen und gegen Ende die Temperatur erhöhen, um die Haut knusprig zu bekommen.
- Den Bratensatz mit Rotwein und Brühe ablöschen und die Sauce einkochen lassen.
Weinempfehlung: Riesling aus Chile
Warum er passt: Ein chilenischer Riesling bringt eine knackige Säure mit, die den leicht süßlichen Geschmack der Maronen und des Dörrobsts perfekt ausbalanciert. Mit seiner Mineralität und den Aromen von Zitrusfrüchten und Steinobst harmoniert er wunderbar mit den intensiven Aromen der Gans und verleiht dem Gericht Frische und Eleganz. Chilenische Rieslinge, etwa aus dem kühleren Valle de Casablanca, sind dafür ideal. Der Riesling sorgt dafür, dass die Gans nicht zu schwer wirkt, und bringt die Fruchtigkeit des Dörrobsts voll zur Geltung.
Rezept 3: Gans im Niedrigtemperaturverfahren
Für die geduldigen Feinschmecker: Diese Variante garantiert butterzartes Fleisch – das braucht Zeit, aber die lohnt sich!
Zutaten:
- 1 Gans (ca. 4-5 kg)
- 2 Zwiebeln
- 2 Karotten
- 1 Stange Lauch
- Salz, Pfeffer, Rosmarin
- 500 ml Geflügelbrühe
Zubereitung:
- Die Gans waschen, abtrocknen und würzen.
- Zwiebeln, Karotten und Lauch grob schneiden und auf dem Boden des Bräters verteilen.
- Die Gans bei 90-100°C im Ofen etwa 8 Stunden garen. Geduld ist hier der Schlüssel! Dabei immer wieder mit dem Bratensaft übergießen.
- Zum Ende die Temperatur auf 220°C erhöhen, um die Haut knusprig zu braten.
Weinempfehlung: Pinot Noir aus Neuseeland
Warum er passt: Ein eleganter Pinot Noir aus den kühlen Regionen Neuseelands ist die perfekte Ergänzung. Mit seinen feinen Tanninen und Aromen von roten Beeren und Gewürzen ergänzt er die zarte Gans, ohne sie zu überladen.
2020 Pegasus Bay Pinot Noir, Pegasus Bay Winery, Waipara, New Zealand

Fazit: Tradition trifft Abenteuerlust
Der Martinstag ist die perfekte Gelegenheit, alte Traditionen mit neuen Geschmackserlebnissen zu verbinden. Warum nicht die Martini-Gans klassisch zubereiten, aber mit einem frischen Twist in Form eines Übersee-Weins genießen? Ob ein frischer Sauvignon Blanc aus Neuseeland oder ein samtiger Pinot Noir aus Kanada – die richtige Weinbegleitung hebt Ihr Festmahl auf ein neues Level. Na dann, guten Appetit und Prost auf den heiligen Martin und seine schnatternden Gänse!