Waiheke Island ist ein noch junges Weinanbaugebiet, nur 18 Kilometer östlich des Zentrums von Auckland, im Norden der Nordinsel Neuseelands. Der Weinbau begann dort erst in den 1950er Jahren. Die Insel misst an ihrer breitesten Stelle 20 Kilometer von Ost nach West und 10 km von Nord nach Süd. Hier befinden sich heute einige der berühmtesten Weinberge der Region Auckland und Weinanbau und Weintourismus sind die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Insel.
Etwa 25 Weinbaubetriebe gibt es auf Waiheke Island. Aufgrund der begrenzten Fläche findet die Weinproduktion in einem echten Boutique-Maßstab statt. Restaurants, Weinfestivals und Cellardoor-Events sind ein wichtiger Bestandteil der Weinszene hier. Schließlich machen die malerischen Kulissen der Insel und die Nähe zur Stadt Auckland Waiheke Island zu einem der beliebtesten Ausflugsziele Neuseelands.
Bekannt ist das Weinbeugebiet Waiheke Island vor allem für seine eleganten Bordeaux-Blend-Weine, die aus den von dort stammenden Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot hergestellt werden. Die besten dieser Weine konkurrieren mit ähnlich teuren Exemplaren aus Bordeaux und der Toskana. Auch Syrah und Chardonnay sind hier wichtige Rebsorten, aus denen großartige Weine gekeltert werden.
Die hügelige Landschaft der Insel bietet den Winzern eine Fülle geeigneter Weinbergslagen. Die meisten Weingüter befinden sich auf den Hügeln um die Onetangi Bay, an der Westspitze der Insel mit Blick auf Auckland und in den weniger besiedelten östlichen Teilen des Eilandes.
Verglichen mit dem Festland hat Waiheke ein wärmeres, trockeneres Klima und somit eine entsprechend längere Vegetationsperiode. Die Landenge von Auckland schützt die Insel vor kalten, feuchten Südwestwinden aus der Tasmanischen See. Die Insellage mildert auch die Temperaturen und gleicht die Extreme aus.
Waiheke Island ist gekennzeichnet durch sehr alte Böden vulkanischen Ursprungs. Das verwitterte Grundgestein ist von einer relativ dünnen Schicht aus hartem Mutterboden bedeckt. Die Reben müssen in diesem harten Umfeld, mit geringem Nährstoffgehalt und rascher Entwässerung regelrecht kämpfen, um zu überleben. In der Folge ist die Vegetation gering und die Beeren sind eher klein. Allerdings weisen sie einen hohen Gehalt an Phenolen, Zucker und Säuren auf. Grundvoraussetzung für die Erzeugung großer neuseeländischer Weine.