Chardonnay ist der “Weltbürger” unter den Weißweintrauben und eine der am meisten angebauten Rebsorten der Welt. Sie ist relativ anspruchslos und eignet sich für eine Vielzahl von Böden, obwohl sie auf Böden mit hohem Kalksteinanteil, wie sie in der Champagne, in Chablis und an der Côte D`Or zu finden sind, die besten Weine hervorbringt.
Burgund ist die geistige Heimat des Chardonnay und die besten weißen Burgunder sind trockene, reichhaltige, mit wunderbarer Ausgewogenheit und Eleganz. Sie sind unbestritten die besten trockenen Weißweine der Welt. Chardonnay spielt eine entscheidende Rolle in der Champagnererzeugung, ist dort oft wichtiger Verschnittpartner nebem Pinot Noir und Pinot Meunier und gibt dem Schaumwein Struktur und Finesse. In Blanc de Blancs sogar als alleinige Rebsorte.
In der Neuen Welt ist sie ein wichtiger Spieler. In Kalifornien, Australien, Chile und Südafrika ist sie sehr verbreitet, in Neuseeland sogar die am zweithäufigsten angebaute Rebsorte. In warmen Klimazonen hat Chardonnay die Tendenz, in den letzten Stadien der Reifung sehr hohe Zuckerwerte zu entwickeln, was auf Kosten der Säure gehen kann. Eine späte Lese ist ein häufiges Problem und kann zu alkohollastigen und schlaffen Weinen führen, denen es an Struktur und Finesse fehlt.
Große Herausforderung war in der Vergangenheit der übertriebene Einsatz von neuem Eichenholz, ob in Form sogenannter Barriquefässer oder als Holzchips. In letzter Zeit jedoch ist eine Entwicklung hin zu eleganteren, besser ausbalancierten und weniger von Eiche getriebenen Chardonnays zu sehen, und das ist gut so.